E-FOOD.

Neuerscheinung!

DAS E-FOOD BUCH

Märkte – Player – Strategien

In einer Ära des digitalen Wandels macht der Umbruch vor dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) nicht halt. Digitalisierung und veränderte Kundenbedürfnisse, gepaart mit der Verödung der Innenstädte und sinkenden Frequenzen zwingen auch Händler der «letzten analogen Bastion» zum Umdenken. E-Food ist dabei der Megatrend, der die Branche nachhaltig verändert und die Kräfteverhältnisse verschiebt. «Das E-Food Buch: Märkte – Player – Strategien» bietet in der zweiten Auflage einen noch umfassenden Einblick in die aufstrebende Welt des Online-Lebensmittelhandels und führt Sie durch alle Schritte, um digital erfolgreich zu sein.

Das Buch ist ein Muss für Entscheider in den Unternehmen, aber auch ein kompetentes Nachschlagewerk für Wissenschaft und Praxis.

E-FOOD: LEBENSMITTEL ONLINE? MEHR ALS NUR DER WOCHENEINKAUF!

Definition, Geschäftsmodelle, Marktentwicklung und Relevanz für Händler & Produzenten

Was ist E-Food?

Der Begriff E-Food  beschreibt den Verkauf von Lebensmitteln über digitale Vertriebskanäle. Im weitesten Sinne ist er eine Unterkategorie des E-Commerce und umfasst unterschiedliche Modelle – vom klassischen Online-Supermarkt bis hin zu spezialisierten Plattformen.
E-Food hat in den letzten Jahren einen signifikanten Wandel durchlaufen. Während die frühen 2000er Jahre von zahlreichen gescheiterten Pionierprojekten geprägt waren, erlebte der Markt durch mobile Commerce und veränderte Konsumentenbedürfnisse seit 2015 eine neue Wachstumsphase. Die COVID-19-Pandemie beschleunigte diesen Trend und machte Online-Lebensmittelhandel für viele Verbraucher zur Normalität.

Welche Geschäftsmodelle gibt es im E-Food?

Der E-Food-Sektor umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Geschäftsmodelle, die sich in Bezug auf Sortiment, Liefergeschwindigkeit, Infrastruktur, Kundenansprache und Monetarisierung unterscheiden. Obwohl der Begriff „E-Food“ häufig als Sammelbegriff für den digitalen Lebensmittelhandel verwendet wird, ist es essenziell, die verschiedenen Modelle zu differenzieren, da sie jeweils eigene Chancen, Herausforderungen und Marktpotenziale mit sich bringen.

E-Food: Definition aus dem Gabler Wirtschaftslexikon und Ableitung verschiedener Geschäftsmodelle durch den führenden E-Food Experten und Industry Advisor im DACH-Raum, Prof. Dr. Matthias Schu

Der Online-Supermarkt – Das klassische Modell im E-Food

Der Online-Supermarkt stellt das am weitesten verbreitete und etablierteste Geschäftsmodell im E-Food dar. Hierbei handelt es sich um digitale Varianten klassischer Lebensmitteleinzelhändler, die entweder aus dem stationären Handel heraus entstanden sind oder von Anfang an als reine Online-Anbieter (Pure Player) agieren.
Online-Supermärkte zeichnen sich durch eine breite und tiefe Sortimentsauswahl aus, die häufig zwischen 9’000 und 41’000 Produkten umfasst. Kunden erhalten damit ein vollumfängliches Einkaufserlebnis, das dem stationären Supermarkt nahekommt. Bekannte Beispiele für Online-Supermärkte sind der Rewe Lieferservice, Coop.ch oder die reinen Online-Anbieter Picnic und Knuspr.
Die Lieferung erfolgt entweder über eigene Logistikstrukturen oder über externe Dienstleister. Stationäre Händler setzen zunehmend auf sogenannte „Store Picking“-Modelle, bei denen Bestellungen aus den Regalen existierender Filialen kommissioniert werden, um Lager- und Logistikkosten zu reduzieren. Pure Player hingegen betreiben meist eigene Zentrallager oder Micro-Fulfillment-Center, um eine effizientere Abwicklung zu ermöglichen.

Quick Commerce – Geschwindigkeit als Differenzierungsmerkmal

Quick Commerce (Q-Commerce, Instant Delivery, Rapid Delivery) ist ein Geschäftsmodell, das sich durch extrem schnelle Lieferzeiten von bis zu 60 Minuten auszeichnet. Es richtet sich primär an Kunden mit akuten oder spontanen Einkaufsbedürfnissen und hat insbesondere in urbanen Ballungsräumen an Bedeutung gewonnen.
Das Sortiment im Quick Commerce ist im Vergleich zum Online-Supermarkt begrenzter und umfasst meist zwischen 700 und 3’500 Artikel, wobei der Fokus auf häufig nachgefragten Produkten wie Snacks, Getränken, frischen Lebensmitteln und Haushaltswaren liegt. Getir, Flink und Gorillas waren Vorreiter dieses Modells, wobei Gorillas mittlerweile von Getir übernommen wurde und sich der Markt in einer ausgeprägten Phase der Konsolidierung befindet.
Die Logistik basiert auf einem Netzwerk von sogenannten „Dark Stores“, also kleinen, zentral gelegenen Lagern, aus denen Bestellungen per Fahrradkurier oder Rollerfahrer ausgeliefert werden. Da das Modell auf hohe Bestellfrequenzen angewiesen ist, lohnt es sich in erster Linie nur in dicht besiedelten Städten mit hoher Kaufkraft.

Category Specialists – Die Experten für eine bestimmte Produktkategorie

Ein weiteres Geschäftsmodell im E-Food sind spezialisierte Anbieter, die sich auf bestimmte Produktkategorien fokussieren. Diese sogenannten „Category Specialists“ bieten meist eine hohe Sortimentstiefe in Bereichen wie Wein, Fleisch, Fisch, Kaffee oder Bio-Lebensmitteln.
Die Logistik basiert entweder auf klassischen Paketdienstleistern (DHL, UPS) oder auf spezialisierten Kühlkettenlösungen, wie sie etwa Bofrost für Tiefkühlprodukte nutzt. In einigen Fällen setzen Category Specialists auch auf eigene Auslieferungsstrukturen, um die Qualität der Lieferung sicherzustellen.

Plattform-Modelle & Marktplätze – E-Food als Vermittlungsplattform

Plattform-Modelle im E-Food basieren auf der Idee, Endkunden mit stationären Händlern oder Herstellern zu verbinden, ohne selbst Lagerhaltung oder Logistik zu betreiben. Hierbei fungieren Plattformen als reine Vermittler und erhalten Provisionen auf Transaktionen und/oder Einnahmen durch Werbung und Retail Media.
Ein bekanntes Beispiel ist Instacart in den USA, das seinen Nutzern ermöglicht, Lebensmittel aus stationaeren Supermärkten online zu bestellen. Das Picking erfolgt durch selbständige Shopper, die die Ware direkt im Supermarkt zusammenstellen und an den Kunden ausliefern. In Europa nutzen Plattformen wie Bringoo oder Uber Eats ähnliche Ansätze und kooperieren mit lokalen Händlern.
Plattformen profitieren von geringen Fixkosten und hoher Skalierbarkeit, haben jedoch wenig Kontrolle über Sortimentsqualität und Preisgestaltung, da diese von den angeschlossenen Partnern bestimmt werden.

Restaurant Delivery Services (RDS) – Die Evolution der Essenslieferung zum E-Food-Player

Restaurant Delivery Services (RDS) haben sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Ursprünglich fokussierten sich Anbieter wie Uber Eats, Wolt, Lieferando, Just Eat Takeaway oder Deliveroo darauf, fertige Mahlzeiten von Restaurants an Kunden zu liefern. Doch mit der wachsenden Bedeutung des E-Food-Marktes weiten sie ihr Angebot zunehmend auf Lebensmittel-Lieferungen aus und drängen in den Bereich des klassischen E-Grocery-Handels.
Das RDS-Modell basiert auf einer Plattformstrategie: Die Anbieter agieren als Vermittler zwischen Restaurants (oder zunehmend auch Lebensmittelhändlern) und Endkunden. Die Plattformen übernehmen dabei die digitale Bestellabwicklung, Zahlungsabwicklung und Logistikkoordination. Die eigentliche Zubereitung oder Bereitstellung der Waren erfolgt durch die Restaurants bzw. Partnerhändler.

Auf der Suche nach den heissesten E-Grocery News? Die gibt im wöchentlichen E-Grocery Spotlight vom führenden E-Grocery Experten Prof. Dr. Matthias Schu bei LinkedIn hier: https://www.linkedin.com/newsletters/e-grocery-spotlight-7244776240912453632

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Kochboxen & Meal Kits – Inspiration und Convenience für den Verbraucher

Das Modell der Kochboxen (Meal Kits) basiert auf dem Prinzip, Kunden vollständige Zutatenpakete für vorab kuratierte Rezepte nach Hause zu liefern. Es kombiniert Convenience mit Inspiration und ist insbesondere für Vielbeschaeftigte und Kochanfänger attraktiv.
Bekannte Anbieter wie HelloFresh und Marley Spoon setzen häufig auf Abonnements, um eine regelmaessige Kundenbindung zu schaffen. Während das Konzept in der Pandemie stark gewachsen ist, zeigen jüngste Entwicklungen, dass die Nachfrage nachlässt und Unternehmen ihre Prognosen senken mussten. Zudem versucht mancher Anbieter wie bspw. HelloFresh auch verstärkt, mit Fertigmenüs weitere, Convenience-affine Kundengruppen zu adressieren.

Online-Hofläden – Regionalität und Direktvermarktung digitalisiert

Online-Hofläden ermöglichen Produzenten, ihre Produkte direkt an Endkunden zu verkaufen. Das Konzept gewinnt vor allem durch das steigende Interesse an nachhaltigen, regionalen und biologischen Produkten an Bedeutung. Die Herausforderung liegt in der Skalierung: Viele Höfe verfügen nicht über die Infrastruktur für effiziente Online-Bestellungen und Lieferungen. Plattformen wie Marktschwärmer oder Rübenretter versuchen, diesen Markt durch gebündelte Logistiklösungen und zentrale Bestellplattformen zu professionalisieren.
Neuere Beispiele wie die Aufgabe von Frischepost oder die vermehrten Nahtoderfahrungen knapp vor Insolvenz des Schweizer Online-Hofladens Farmy zeigen jedoch auch, dass es dieses Segment gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten beim Verbraucher eher schwer hat.

Marktentwicklung und Relevanz für Händler & Produzenten

Der E-Food-Markt entwickelt sich dynamisch und stellt eine der bedeutendsten Veränderungen im Lebensmitteleinzelhandel der letzten Jahrzehnte dar. Während der stationäre Handel nach wie vor den grössten Anteil am Gesamtumsatz hält, wächst der digitale Lebensmittelhandel überproportional. Prognosen für Deutschland gehen davon aus, dass der Marktanteil von aktuell rund 3.2 % (BEVH 2025) bis 2030 auf 8 % bis 16 % ansteigen könnte – mit besonders starkem Wachstum in urbanen Regionen. Länder wie Grossbritannien, die USA oder Südkorea zeigen bereits heute, dass zweistellige Marktanteile im Online-Lebensmittelhandel realistisch sind.

Für Händler und Produzenten bedeutet dies mittel-bis langfristig eine fundamentale Verschiebung der Absatzkanäle. Kunden verlangen zunehmend nach flexiblen, digitalen Einkaufsmöglichkeiten, sei es über klassische Online-Supermärkte, Quick Commerce, Plattformlösungen oder spezialisierte Anbieter. Wer sich als Händler oder Produzent nicht frühzeitig mit digitalen Vertriebskanälen auseinandersetzt, riskiert, Marktanteile an innovative Wettbewerber zu verlieren.

Besonders die direkte Kundenbeziehung wird in einer zunehmend digitalen Welt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil – sei es über Direct-to-Consumer-Modelle, strategische Partnerschaften mit Plattformen oder durch eine Omnichannel-Strategie.

Neben der Absatzsicherung bietet der E-Food-Bereich auch neue Möglichkeiten zur Kundenbindung und Monetarisierung. Händler können ihre Sortimente durch datengetriebene Insights optimieren, Retail Media als zusätzlichen Umsatzkanal nutzen und durch gezielte Abonnement- oder Membership-Modelle wiederkehrende Käufe fördern. Produzenten wiederum haben die Chance, sich durch digitale Direktvermarktung unabhängiger von traditionellen Handelsstrukturen zu machen und ihre Produkte gezielt an den Endverbraucher zu bringen.

Die nächsten Jahre werden entscheidend sein: Während einige Geschäftsmodelle weiter skalieren, werden andere an Profitabilitätsgrenzen stossen. Händler und Produzenten, die jetzt in digitale Vertriebskonzepte investieren, profitieren langfristig von einer wachsenden Online-Kundschaft und können sich als relevante Player in einem zunehmend digitalisierten Markt positionieren.

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